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Die Entstehung Sankt Viths
Während die einen die Ansicht vertreten, am Ort habe einst ein keltischer Tempel gestanden oder Sankt Vith sei schon zu römischer bzw. zu fränkischer Zeit besiedelt gewesen, sind andere Heimatforscher der Meinung, die Entstehung Sankt Viths sei in die Zeit der dritten Siedlungsperiode (850 - 1150) anzusetzen.
In der Tat hat man im Stadtbereich bislang keine vor- bzw. frühgeschichtlichen Funde getätigt, so dass man davon ausgehen kann, dass dieser Bereich in vorrömischer und römischer Zeit kein Siedlungsgebiet, wohl aber Durchgangsland war. Diese Vermutung wird gestützt durch die Tatsache, dass alte Siedlungs- bzw. Kultplätze in der Nähe Sankt Viths bestanden haben (Breitfeld, Wiesenbach, Neundorf), die jedoch meist in wettergeschützter Hang- oder Tallage angesiedelt waren, während das Sankt Vither Plateau eher militär- oder handelsstrategische als klimatische Vorzüge bot.
Die Siedlung hat sich dann vermutlich ab 900 n.Chr. an der Kreuzung der in nord-südlicher Richtung verlaufenden alten Römerstraße Reims-Köln und der lokalen, in west-östlicher Richtung verlaufenden Verbindung der beiden Abteistädte Malmedy und Prüm als Markt- und Pilgerort entwickelt, denn in Urkunden des 12. Jahrhunderts werden sowohl die Vituskirche als auch die Zollstätte und der Markt erwähnt. Der Ort Sankt Vith taucht hier erstmals aus dem Dunkel der Geschichte auf und präsentiert sich schon als recht bedeutende Ortschaft.