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Bekanntmachung | 18.02.2021 - 16:21

Abfälle aus dem Badezimmer sind ganz schlechte Schwimmer

Täglich wird eine große Anzahl von Wegwerfprodukten im Badezimmer benutzt: Wattestäbchen, Wattebäuche, Pflegetücher, Windeln, Kondome, Kontaktlinsen, Zahnseide, …. Diese dürfen auf keinen Fall in der Toilette entsorgt werden.

Es besteht das Risiko, dass diese Abfälle sich in Ihren Abwasserrohren ansammeln und sie recht schnell verstopfen. Dann müssen Sie in aller Eile einen Klempner bestellen! Außerdem sorgen die Abfallansammlungen in der Kanalisation dafür, dass ihre Wasserrechnung teurer wird. Die Wallonische Region gibt jedes Jahr etwa 3 Millionen Euro für das Säubern der Kanalisationen aus. Ohne diese Säuberungsarbeiten steigt das Risiko, dass die Kanalisation bei starken Regenfällen überläuft. Wenn der Weg der Abfälle in der Kläranlage endet, stören sie hier die Klär-Vorrichtungen. Enden sie in Bächen, stellen sie eine Gefahr für die Tiere dar die sie möglicherweise fressen.

Einige Produkte, wie feuchte Pflegetücher, bringen ein zusätzliches Problem für die Umwelt mit sich. Sie werden aus synthetischen Stoffen, Viskose und Fasern hergestellt und zusätzlich in Flüssigkeiten (Desinfektionsmittel, Parfum, Abschminkmittel, …) getränkt, allesamt verschmutzend für Boden und Wasser. Achtung! Die biologisch abbaubaren Pflegetücher dürfen auch nicht über die Toilette entsorgt werden. Die Zeit die sie in der Kanalisation verbringen reicht nicht zur Zersetzung aus (min 3 Monate) und können sie deshalb verstopfen. 

Schlussendlich darf nur Klopapier in der Toilette landen, da es so entwickelt wurde, dass es sich innerhalb eines Monats zersetzt. Papiertaschentücher zum Beispiel brauchen dafür mehrere Monate und manche Produkte, wie Windeln und Damen Hygieneartikel zersetzen sich erst nach 400 Jahren. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Sie diese Abfälle in Ihren Restmüll werfen, außer die Klorollen, diese landen im Karton.

Die Verwendung von Wegwerfprodukten zu verringern und diese durch Wiederverwendbare, wie Mikrofaser Tücher, Schwämme oder abwaschbare Watte, zu ersetzen ist eine Idee, die man nicht so schnell vergessen sollten.

Farbe ist schön an der Wand, im Abwasser jedoch eine Schand

Fast täglich werden in unseren Haushalten Produkte genutzt, die giftig für den Menschen und die Umwelt sind und haben deshalb nichts in der Kanalisation verloren! Das ist zum Beispiel bei Farbe der Fall, die umweltschädliche Giftstoffe (Lösemittel, Schwermetalle, Petrochemische Produkt) enthält. Deshalb sollten Reste niemals ins Waschbecken, die Toilette oder den Regenwasserabfluss geschüttet werden. Das gleiche gilt für „White-Spirit“, der zur Reinigung der Pinsel, usw. benutzt wird. Das gleiche gilt auch für andere umweltschädliche Mittel wie Leim, Lösemittel, Verdünnungsmittel, einige Reinigungsprodukte, Pestizide, Dünger oder sogar Kosmetik wie Nagellack.

Alle diese Produkte haben einen Punkt gemeinsam: eine kleine Menge reicht aus um ein großes Volumen Wasser zu verunreinigen. Wenn diese Produkte das „Glück“ haben in eine Kläranlage zu fließen, reichen die klassischen Methoden nicht aus die chemischen Substanzen aus dem Wasser zu entfernen. Schlimmer noch, sie vergiften die Mikroorganismen, die das Wasser klären und sammeln sich dann in unseren Bächen an.

Farben, usw. also nicht übers Waschbecken, die Toilette oder den Abfluss zu entsorgen ist die beste Methode nicht nur unser Blaues Gold zu schützen, sondern auch Ihre Gesundheit, da sie giftige Dämpfe freisetzen.

Es liegt also an Ihnen, als Bürger zu handeln und die Produkte mit ihrer Verpackung zum Containerpark zu bringen. Sie könne auch im Alltag Dinge ändern, wie chemische Farben durch ökologische (auf Basis natürlicher, nachwachsender Stoffe und oft biologisch abbaubar), chemisch Dünger und Pestizide durch Kompost, Mist oder Brennnesseljauche, zu ersetzen, das Abflussrohr auseinanderschrauben oder einen Pümpel benutzen statt giftige, flüssige Produkte zur Entstopfung zu verwenden. Außerdem können viele Reinigungsprodukte durch natürliche und weniger gefährliche Alternativen für Gesundheit und Umwelt wie Bikarbonat oder Essig ersetzt werden. Das ist einfach, ökologisch und schont den Geldbeutel.

Der Flussvertrag Amel-Rour bedankt sich bei Ihnen, für Ihre alltäglichen Gesten die unsere Bäche schützen.